Wie der Sonnenvogel den Wald rettete
In einem riesigen Wald in Kenia leben viele Tiere.
Hier jagt der Leopard nach Beute, hier pflücken die Affen die Früchte von den Bäumen, an den Ufern von Seen und Flüssen faulenzen die Krokodile und sperren ihre Kiefer auf, damit Krokodilwächtervögel ihnen die Zähne putzen. Und ab und zu tauchen behäbige Nilpferde mit einem lauten Schnauben auf und halten ihre Nasenlöcher über Wasser um Luft für den nächsten Tauchgang zu tanken.
Hier weiden die Giraffen die Blätter in den Baumwipfeln und die scheuen Antilopen suchen Schutz im Unterholz. Und es gibt Wildschweine, Kaninchen und Mäuse.
Mungos jagen Schlangen und man findet in diesem Wald auch Nilpferde Zebras, Antilopen und die angriffslustigen Büffel.
Eine Vielzahl von Vögeln wohnen in den Ästen der Bäume. Der mächtige Adler baut in den Baumwipfeln sein Nest. Von hier aus kreist er über den Wald auf der Suche nach Nahrung. Tauben, Reiher, Enten, Gänse und Schwäne finden in diesem Wald ihre Wohnung.
Unter den zahlreichen Waldvögeln ist der kleine Sonnenvogel der schönste.
Sein Gefieder glänzt in zahlreichen Farben. Die Oberseite ist olivgrau, seine Bauchfedern sind gelb und die Federn der Brust orange. Auf seinen Flügeln trägt er ein schwarzgelbes Muster. Weil die Sonne sein Gefieder zum Glänzen bringt, nennen ihn alle Tiere und auch wir Menschen Sonnenvogel.
Am liebsten lebt er in Gruppen zusammen mit seinen Verwandten, so wie es sein Verwandter im fernen Europa, der Spatz, tut.
Der Sonnenvogel ist ein geschickter Flieger. Er liebt den Nektar der zahlreichen Waldblumen und der Bäume. Wie ein Kolibri kann er in der Luft stehen bleiben und mit seinem Schnabel saugt er den Nektar aus den großen Blüten der Blumen und Bäume. Oder er setzt sich entspannt auf einen Ast und nascht an den Blüten.
Alle Tiere des Waldes mögen den Sonnenvogel wegen seines Gesangs. Sie halten inne und lauschen. Sogar das Krokodil schließt seinen Rachen um besser zu hören und das Nilpferd taucht ein bisschen weiter auf, damit seine Ohren auch nicht einen Ton von seinen fröhlichen Gesängen verpassen.
Eines Tages, es war als es seit Monaten nicht geregnet hatte und sogar das Nilpferd nicht mehr untertauchen konnte, geschah das Schreckliche. Der Wald brannte, und alle Tiere ergriffen die Flucht.
Allen voran flüchtete der sonst so mutige Leopard mit eingezogenen Schwanz, gefolgt vom Elefanten, der mit seinem langen Rüssel trompetete, so laut er konnte, um die Tiere des Waldes zu warnen. Auch die furchtlosen Büffel, die sich sonst jeder Gefahr mit gesenkten Hörnern und scharrenden Hufen entgegenstellten, gaben Fersengeld. Es folgten die Giraffen und die Krokodile, die nicht ganz so schnell laufen konnten. Und sogar das Nilpferd entschloss sich am Ende, den Tümpel, der einmal ein See gewesen ist, Hals über Kopf zu verlassen.
Auch der Sonnenvogel flog zu dem noch größeren See am Ende des Waldes. Hier versammelten sich die Tiere, weil sie glaubten, in der Nähe des Wassers in Sicherheit zu sein. Doch das schreckliche Feuer kam immer näher.
Da fasste sich der Sonnenvogel ein Herz, füllte seinen kleinen Schnabel mit Wasser, flog dem Feuer entgegen und versuchte es zu löschen, immer und immer wieder.
„Was tust du da“, riefen die anderen Tiere im Chor, und wenn die Situation nicht so gefährlich gewesen wäre, hätten sie ihn sicher alle ausgelacht.
Einige versuchten den kleinen Vogel aufzuhalten mit den Worten: „Was glaubst du denn, was du tun kannst? Du bist zu klein. Das Feuer ist zu groß. Deine Flügel sind zu klein und dein Schnabel ist so klein, dass du nur einen kleinen Tropfen Wasser auf einmal bringen kannst.“
Doch der eifrige Vogel ließ sich nicht entmutigen. Er wendet er sich den mutlosen Waldbewohnern zu und piepste: „Ich tue mein Bestes“.
Da begriffen die Tiere, was der kleine Kerl ihnen sagen wollte. Und allen anderen Tieren voran, saugte der Elefant, der als der Klügste unter den Tieren gilt, seinen Rüssel voll Wasser und blies es über das herannahende Feuer. Und als jeder verstanden hatte, dass man vor einer großen Gefahr nicht voller Panik wegrennen sollte, sondern dass es darauf ankommt, dass man zusammenhält und sein Bestes gibt, gelang es den Waldbrand zu löschen.
Title: How the Sunbird Saved the Forest
In a vast forest in Kenya, many animals live together.
Here, leopards hunt for prey, monkeys pick fruit from trees, crocodiles lazily bask on the banks of lakes and rivers, opening their jaws so that crocodile-cleaning birds can clean their teeth. And from time to time, cumbersome hippopotamuses surface with a loud snort and keep their nostrils above water to take a breath for the next dive.
Mongooses hunt snakes, and you can also find hippopotamuses, zebras, antelopes, and aggressive buffaloes in this forest.
And there is also a variety of birds. The mighty eagle builds its nest in the trees and circles over the forest in search of food. Pigeons, herons, ducks, geese, and swans find their home in this forest.
Among the many forest birds, the little sunbird is the most beautiful.
Its plumage shines in many colors. The upper side is olive gray, its belly feathers are yellow, and the breast feathers are orange. The wings have a black-and-yellow pattern. Because the sun makes its plumage shine, all animals, including humans, call it the sunbird. That’s why it got its name.
He prefers to live in groups with his relatives, just like his cousins in faraway Europe, the sparrows.
The sunbird is a skillful flyer. He loves the nectar of the many forest flowers and trees. Like a hummingbird, he can hover in the air and suck the nectar from the large flowers of the flowers and trees with his beak. Or he sits relaxed on a branch and nibbles on the flowers.
All the animals of the forest like the sunbird because of its song. They stop and listen. And even the crocodile closes its mouth to hear better and the hippopotamus surfaces a little further so that its ears don’t miss a single tone of its cheerful songs.
One day, when it hadn’t rained for months and even the hippopotamus could no longer dive, the terrible thing happened. The forest was on fire, and all the animals fled.